Liebe Leser,
heute Morgen sind wir zu einem Unternehmen gefahren, dass
Jugendliche beschäftigt, die die vier Jahre in Lakay durchlaufen haben und so
eine berufliche Grundausbildung vorweisen können. Einer dieser Jugendlichen ist
Mackenzie. Er ist 25 Jahre alt und arbeitet seit drei Jahren als Schweißer in
dieser Firma. Er ist auf dem Land geboren, von wo er mit 11 Jahren nach Port au
Prince kam, um Geld zu verdienen. Von seiner Zeit auf der Straße wollte er
nicht viel erzählen, nur so viel, dass er sich irgendwie durchgeschlagen hat.
Durch einen Freund hat er von Lakou erfahren und hat eines Tages einfach mal
dort vorbeigeschaut. Von Lakou kam er nach Lakay. Dort wurde ihm eine Schul- und
berufliche Ausbildung ermöglicht. Sein Vater und seine Mutter leben immer noch
auf dem Land sowie 7 Geschwister, zwei andere sind auch hier in Port au Prince.
Er ist glücklich, dass er durch Don Bosco eine Möglichkeit hatte zu lernen und
eine Arbeit zu bekommen. Morgen hat er eine staatliche Prüfung, die ihm weitere
berufliche Wege öffnen wird. Dafür wünschen wir ihm nur das Beste.
Anschließend haben wir die Fondation Renaldi besucht. Hier
fließen alle Projekte der Salesianer auf Haiti, die in diesem Jahr übrigens ihr
75 Bestehen feiern, ineinander. Père Orlando aus Italien und Père Jacques aus
Haiti kümmern sich federführend um alle Anträge und Projekte.
mit Mackenzie |
Da unser Aufenthalt morgen schon vorbei ist, mussten wir
dann doch mal einen Stopp auf einem lokalen Markt einlegen, um ein paar
Souvenirs zu besorgen. Schon kurz nach dem Betreten der Markthalle hat es sich
wie ein Lauffeuer herumgesprochen, dass zwei Deutsche „shoppen“ wollen und so
kramte jeder Händler seine besten deutschen Wortfetzen aus. Nach kurzer Zeit
hatten wir, wonach wir gesucht haben, doch das Angebot der Händler wollte nicht
aufhören und eine Menschentraube verfolgte uns und rief uns permanent „Hey
Lady“ oder „Madame“ hinterher. Wir versuchten ohne möglichst viel nach links
und recht zu gucken den Ausgang zu finden, doch mit den Personen, die sich an
unseren Armen festhielten, gestaltete sich dies nicht ganz so einfach.
Irgendwann haben wir doch ohne weitere Blessuren und Ausgaben tätigen zu müssen
unser Auto erreicht. Als Weiße hatten wir natürlich die Pole Position auf dem
Parkplatz bekommen und konnten so schnell abdüsen.
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