Montag, 9. Juli 2012

Montag, 9.7.


Liebe Leser,

heute Morgen sind wir zu einem Unternehmen gefahren, dass Jugendliche beschäftigt, die die vier Jahre in Lakay durchlaufen haben und so eine berufliche Grundausbildung vorweisen können. Einer dieser Jugendlichen ist Mackenzie. Er ist 25 Jahre alt und arbeitet seit drei Jahren als Schweißer in dieser Firma. Er ist auf dem Land geboren, von wo er mit 11 Jahren nach Port au Prince kam, um Geld zu verdienen. Von seiner Zeit auf der Straße wollte er nicht viel erzählen, nur so viel, dass er sich irgendwie durchgeschlagen hat. Durch einen Freund hat er von Lakou erfahren und hat eines Tages einfach mal dort vorbeigeschaut. Von Lakou kam er nach Lakay. Dort wurde ihm eine Schul- und berufliche Ausbildung ermöglicht. Sein Vater und seine Mutter leben immer noch auf dem Land sowie 7 Geschwister, zwei andere sind auch hier in Port au Prince. Er ist glücklich, dass er durch Don Bosco eine Möglichkeit hatte zu lernen und eine Arbeit zu bekommen. Morgen hat er eine staatliche Prüfung, die ihm weitere berufliche Wege öffnen wird. Dafür wünschen wir ihm nur das Beste.

mit Mackenzie
Anschließend haben wir die Fondation Renaldi besucht. Hier fließen alle Projekte der Salesianer auf Haiti, die in diesem Jahr übrigens ihr 75 Bestehen feiern, ineinander. Père Orlando aus Italien und Père Jacques aus Haiti kümmern sich federführend um alle Anträge und Projekte.

Da unser Aufenthalt morgen schon vorbei ist, mussten wir dann doch mal einen Stopp auf einem lokalen Markt einlegen, um ein paar Souvenirs zu besorgen. Schon kurz nach dem Betreten der Markthalle hat es sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen, dass zwei Deutsche „shoppen“ wollen und so kramte jeder Händler seine besten deutschen Wortfetzen aus. Nach kurzer Zeit hatten wir, wonach wir gesucht haben, doch das Angebot der Händler wollte nicht aufhören und eine Menschentraube verfolgte uns und rief uns permanent „Hey Lady“ oder „Madame“ hinterher. Wir versuchten ohne möglichst viel nach links und recht zu gucken den Ausgang zu finden, doch mit den Personen, die sich an unseren Armen festhielten, gestaltete sich dies nicht ganz so einfach. Irgendwann haben wir doch ohne weitere Blessuren und Ausgaben tätigen zu müssen unser Auto erreicht. Als Weiße hatten wir natürlich die Pole Position auf dem Parkplatz bekommen und konnten so schnell abdüsen.
Den Nachmittag verbrachten wir nach einem gemeinsamen Mittagessen in ENAM, wo wir erneut die Zeit hatten uns mit Pater Stra zu unterhalten, Fotos und Informationen mit den Franzosen auszutauschen und Frau Aulls Haare erhielten außerdem ein lokales Styling.

mit Pater Stra
Nachdem wir uns von allen verabschiedet haben, die wir morgen früh nicht mehr sehen werden, schlüpften wir ein letztes Mal unser unter Moskitonetz.

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