Donnerstag, 5. Juli 2012

Donnerstag, 5.7.



Liebe Leser!

Heute haben wir uns ein erstes Bild von den Ausmaßen des Erdbebens und den daraus resultierenden Lebensverhältnissen in Port au Prince und des Projekts Lakay gemacht.
Allein durch die Stadt und die unterschiedlichen Viertel zu fahren ist schockierend. Es gibt ganze Straßenzüge und Gebäude, die komplett zerstört sind oder kurz vorm Einsturz stehen. Allerdings leben Menschen in und unter diesen Trümmern und riskieren so täglich ihr Leben



Die Bevölkerung ist in zwei Schichten unterteilt. Die Obere ist nicht nur finanziell und beruflich der Unteren höhergestellt, sondern auch geographisch.
Dies zeigt sich daran, dass die Oberschicht in teuren Häusern auf den Bergen wohnt, wo die Luft sauber ist und der Müll weggeschwemmt wird. Die Unterschicht lebt im Tal, wo die Luft nicht abzieht und der Dreck bzw. Müll aus den Bergen ankommt. Hinzu kommt, dass die Talregion sehr überbevölkert ist, da die Menschen nach Port-au-Prince kommen, um Arbeit zu suchen.
Das Leben auf den Straßen ist sehr überfüllt - von Menschen, Dreck, Staub, Trümmern und Plastikmüll. Hinzu kommt, dass es vielerorts keine Sanitärenanlagen gibt, fließendes Wasser nur an wenigen Orten vorhanden ist und durch die Müllberge verseucht ist. Die Elektrizität ist im einfachen Haushalt nicht vorhanden und selbst in öffentlichen Einrichtungen wird der Strom mehrmals am Tag von den Elektrizitätsunternehmen unterbrochen.
auf den Straßen von Port au Prince
Pater Lephène hat uns heute das Projekt Lakay gezeigt. Dort leben ca. 150 Jungen die von den
Straßen Port-au-Prince aufgelesen wurde. Sie erhalten für 4 Jahre ein neues Zuhause mit
Schlafmöglichkeit und Verpflegung, sowie eine Schul- und Berufsausbildung. Pater Lephène hat uns die verschiedenen Werkstätten gezeigt, jedoch sind auch die Ausmaße des Erdbebens deutlich zu spüren, so dass der Wiederaufbau bzw. Neubau von den Räumlichkeiten noch im Gange ist. Das Projekt “Werkzeug für Haiti“ ist ein wesentlicher Bestandteil für das Überleben der heranwachsenden Jugendlichen, da diese mit handwerklichen Fähigkeiten und Wissen, sowie einem Werkzeugkasten ausgestatten werden, um ihre Zukunft zu sichern.
Leider konnten wir keine Schüler antreffen, da diese momentan Ferien haben und bei ihren Familien sind, jedoch bedankte sich Pater Lephène sehr herzlich über die Briefe der Schülerinnen und Schüler vom DBG.
Foyer in Lakay

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